Die Stadt boomt, was sich bereits nach der Ankunft in den Hotels bemerkbar macht. Die Hotelhallen sind rund um die Uhr voll mit ankommenden und abreisendenden Gästen. Wer hier arbeitet, braucht gute Nerven, um in der Hektik nicht den Überblick zu verlieren. Gäste aus aller Herren Länder bevölkern die Hotels, die Straßen, die bunten Märkte, die Einkaufszentren und die Boot am Chao Phraya und die vielen Attraktionen, die Bangkok zu bieten hat. Für heuer werden um die 10 Millionen Touristen aus China erwartet.
Seit Ende 2018 ist Bangkok um eine Sehenswürdigkeit reicher: das ICONSIAM, eines der modernsten und beeindruckendsten Shoppingmalls der Welt – so steht zumindest in den nationalen und internationalen Medien zu lesen – hat im November 2018 seine Pforten geöffnet. Hand angelegt haben dabei auch Arbeiter aus Österreich, da die Firma Seele aus Schörfling am Attersee für die Stahl- und Glasfassade verantwortlich zeichnet. Architektonisch beeindruckend ist der Bau tatsächlich, auch wenn die teuren Edelboutiquen eine finazstarke Käuferschicht ansprechen und den „Ottonormalverbraucher“ mehr zum Schauen als zum Kaufen einladen. Ein Besuch lohnt sich aber allemal.
Nachhaltiger und beeindruckender ist allerdings immer wieder die Fahrt mit dem öffentlichen Fährboot am Chao Phraya. Da hat sich nichts verändert. Entlang der Skyline der City mit ihren wunderbaren Tempelanlagen – einer der schönsten sicherlich immer noch der Wat Arun bei Sonnenaufgang – lässt sich erahnen, was es heißt, in einer der größten Städten der Welt zu leben. Oder bei einer TukTuk-Fahrt ins pulsierende Chinatown. Bei einem Spaziergang durch das chinesische Viertel Bangkoks vergisst man gerne die Zeit. Hier heißt es eintauchen und abtauchen – in einem Durcheinander von Farben, Gerüchen, Menschengewimmel und daneben wieder ruhigen Orten rund um die Tempelanlagen. Hier pulsiert das wahre Leben, zwischen einfachsten Wohnhäusern, engen Gässchen, Tempelanlagen, dampfenden Garküchen, Kräuter- und Gewürzapotheken und kleinen einfachen Läden, die alles bieten, was der Mensch für tägliche Leben braucht.
Nicht zu übersehen, zu riechen beziehungsweise an tränenden, brennenden Augen zu spüren ist auch die hohe Feinstaubbelastung, die Bangkok trotz vieler Maßnahmen schwer in den Griff bekommt. Das ständig wachsende Verkehrsaufkommen und die Wohnraumknappheit, in der sich die City kaum von anderen Weltmetropolen unterscheidet, sind für Bewohner und auch Touristen eine tägliche Herausforderung. Der Verkehr wird immer mehr. Wenn auch die Taxis mittlerweile alle mit Gas fahren und sich die Luftqualität – zumindest gefühlt – um vieles verbessert hat im Vergleich zu ersten Besuchen vor mehr als 25 Jahren. Die Wohnraumknappheit und total überhöhte Miet- und Kaufpreise unterscheiden Bangkok heute kaum mehr von anderen Weltstädten wie New York, Tokyo, Singapur, London oder auch – ganz in der Nähe – Salzburg oder München. Zweizimmerwohnungen in den neuen Residences des ICONSIAM, die neben dem Shoppingmal trohnen, kosten angeblich mehr als 2,5 Millionen US Dollar.