Welcome to paradise….
„Welcome to paradise“, der Green-Day-Song von letzter Nacht in einer kleinen Bar in Nusa Dua summt noch in unseren Köpfen, als wir am Montag vom Denpasar Airport Richtung Südsulawesi aufbrechen. Der Blick aus der ATR 72 Turbo-Prop-Maschine der Wings-Air bei strahlend schönem Wetter verstärkt das Gefühl, dem Paradies ganz nahe zu sein. Nach knapp zweieinhalb Stunden dann die Landung auf Tomia Island, wo sich der Privatflughafen des Wakatobi-Resorts befindet. Und die Woche, die wir hier verbringen werden, wird eine paradiesische, um das gleich vorweg zu nehmen. Auch für „Nur-Schnorchler“, die eigentlich nur ein schönes Hausriff, Sandstrand zum Relaxen und die Einsamkeit abseits des Massentourismus suchen.
Der Nationalpark Wakatobi in der Provinz Sulawesi Tenggara hat eine Fläche von 823 Quadratkilometer und um die 100.000 Einwohner. Hauptstadt ist Wangi-Wangi auf der gleichnamigen Insel mit dem Flughafen Matahora. Der gesamte Meerespark umfasst insgesamt 1,4 Millionen Hektar, 900.000 davon bestehen aus Korallenriffen mit einer weltweit einzigartigen Vielfalt an Riff- und Fischarten. Das Wakatobi Tauchresort bietet Charterflüge direkt ab Bali, ansonsten kommt man mit Garuda Indonesia oder Lion Air ab Jarkarta, Surabaya oder Bali nach Bau-Bau, von wo aus man mit einem Boot nach Wakatobi weiterfahren kann.
Das Tauchresort gehört zu den Top Ten Tauchanbietern der Welt und ist mit Sicherheit neben Raja Ampat, Nordsulawesi und die Riffe rund um Siladen-Island sowie Sipadan Island in Ost-Borneo einer der besten Orte in Südostasien, an denen man noch intakte Riffe und eine unglaublich vielfältige Unterwasserwelt erforschen und erleben kann. Mehr Infos siehe https://www.wakatobi.com oder https://blog.wakatobi.com
Übrigens: Das Resort ist vermutlich das einzige Inselresort in Indonesien, das Trinkwasser aus der Leitung hat. Eine eigene Meerwasserentsalzungsanlage sorgt für die Frischwasserversorgung auf Topniveau.
Einen Besuch lohnt auch der kleine Ort Lamanggau, der in einer halben Stunde Fußweg vom Resort entfernt liegt und vom Tourismus nicht nur wegen der Arbeitsplätze, sondern auch durch die Unterstützung der Ausbildung der örtlichen Jugend und auch der Solar-Stromversorgung profitiert. Das gesamte Dorf wird mit Strom versorgt, dafür haben sich die Fischer verpflichtet, die Riffe rund um die Insel zu schützen. Beim Spaziergang durch das Dorf begegnet man vielen freundlichen Menschen und fröhlichen Kindern und kann da und dort mit Einheimischen ins Gespräch kommen. Obwohl die sehr zurückhaltend und keine Touristen gewöhnt sind.
Resort-Chef Lorenz, der aus der Schweiz kommt und sich auf Wakatobi seinen Traum verwirklicht hat, erzählt auch von einem ganz besonderen „Menschenschlag“. Weit weg von den überbevölkerten Inseln Java und Bali trifft man rund um Wakatobi auf sehr unabhängige und stolze Menschen, die sich immer selber durchs Leben gebracht und mit der Zentralregierung in Jakarta nicht viel am Hut haben, erfahren wir beim Cocktail, zu dem die Resort-Gäste einmal pro Woche eingeladen werden. Trotzdem werden wir herzlich begrüßt bei unseren Spaziergängen und Läufen durch die Gegend rund um das Resort. Oft sieht man die Menschen gar nicht und hört nur ein freundliches Hallo oder Selamat Pagi aus einem Hof heraus erklingen.
Beim Spaziergang nach Lamanggau bekommt man einen Eindruck, wie einfach und bescheiden die Menschen in vielen Orten der Welt und auch hier, abseits der städtischen Zentren, noch leben. Im Unterschied zur westlichen, angeblich so zivilisierten Welt, begegnet man auf Wakatobi, stellvertretend für viele Orte in Südostasien, aber noch sehr viel Zufriedenheit mit dem, was man hat und Freude von Groß und Klein an den kleinen Dingen im Leben.
Schnorchel- und Tauchausflüge in die faszinierende Unterwasserwelt gehören mit Sicherheit zu den schönsten Erlebnissen und Highlights einer Südostasienreise. Auch auf Wakatobi kommt jeder auf seine Kosten. Egal ob Taucher oder Schnorchler. Und so haben wir auch beim Abflug nach einer Woche Ein großes „Thank You“ – den Song von Dido im Ohr, deren CD wir am Strand bei wundervollen Sonnenuntergängen und unter einem fantastischen Sternenhimmel immer und immer wieder gehört haben. Terima kasih banyak, itu indah!
Ein paar Tipps:
Anreise
Die Privat-Charter des Wakatobi Resorts ist sicherlich die einfachste und schnellste Möglichkeit, nach Wakatobi zu kommen. In knapp drei Stunden ist man von Denpasar aus dort. Sicherlich aber auch die teuerste. Wenn man die Rundumbetreuung ab Denpasar und den Aufwand einrechnet, den ein privater Flugplatz inklusive internationaler Sicherheitsstandards, die auch dieser Flughafen auf der kleinen Tropeninsel erfüllen muss, erfordert, sind die Flufgpreise angemessen. Und es werden ja auch viele Arbeitsplätze – inklusive einer eigenen Feuerwehr am Airport auf Tomia Island – mitfinanziert.
Wer es günstiger haben möchte, kann mit Garduda Indonesia, Wings Air oder Lion Air ab Bali, Jakarta oder Surabaya nach Bau-Bau oder Wangi-Wangi fliegen – meist mit ein bis zwei Stopps – und von dort mit der Fähre oder privat organisierten Booten zur jeweiligen Insel im Wakatobi Nationalpark weiterreisen. Der Zeitaufwand dafür ist allerdings nicht zu unterschätzen und zahlt sich nur dann aus, wenn man viel Zeit mitbringt. Wings-Air, Batik Air, Garuda Indonesia und City Link beispielsweise fliegen von Makassar direkt nach Kendari an der Ostküste Sulawesis. Wings Air auch direkt nach Bau-Bau. Wer, von einer der zentralen Inseln kommend in Makassar einen Stopp einlegen will, hat somit sicherlich auch eine halbwegs angenehme und kurzweilige Anreise, da es dann ja erst mal Sightseeing gibt und erst dann noch mit dem Boot weiter geht nach Wangi-Wangi, Tomia oder Kaledupa.
Beste Reisezeit
Da die Region sehr trocken ist und es wenig regnet, kann man Wakatobi das ganze Jahr über gut besuchen. Dezember und Jänner geht der Direktflug des Wakatobi Resorts von Denpasar nach Tomia einmal pro Woche – aktuell gerade am Montag. In der Hauptreisezeit zweimal. Individuelle Anreise geht immer. Hier allerdings genügend Zeit einplanen.
Unterkünfte
Auf den oben genannten Inseln im Wakatobi Nationalpark gibt es mittlerweile auch Unterkünfte. Sehr bescheiden, aber auch preisgünstig zu finden über die großen Buchungsanbieter wie booking.com oder Agoda. Standard sollte man sich keinen erwarten, auch kein oder nur schlecht funktionierendes Internet. Die Preise sind, ähnlich wie in West-Papua, für Indonesien etwas überteuert. So erzählt ein Traveller von Bierpreisen von knapp 8 Euro pro Dose. Und das in einer sehr einfachen Unterkunft. Dafür gibt es aber an vielen Orten häufig viel Freundlichkeit und nette Menschen, die auch behilflich sind beim Buchen von Tauchausflügen oder beim Mieten eines Rollers bzw. auch beim Transfer zum und vom jeweiligen Hotel zum Flughafen oder Fährhafen. Hochpreisig, dafür auch mit bestem Service und rund um die Uhr Versorgung, erstklassiger Tauchbegleitung und top Unterkünften ist das eingangs erwähnte Wakatobi Dive Resort.
Dieses zählt zu den Top Ten Tauchanbietern der Welt und ist mit Sicherheit neben Raja Ampat, den Inseln in Nordsulawesi und den Riffe rund um Siladen-Island sowie Sipadan Island in Ost-Borneo einer der besten Orte in Südostasien, an denen man noch intakte Riffe und eine unglaublich vielfältige Unterwasserwelt erforschen und erleben kann. Mehr Infos, Preise, Anreisemöglichkeiten – in der Hauptsaison zweimal pro Woche – siehe https://www.wakatobi.com oder https://blog.wakatobi.com Übrigens: Das Resort ist vermutlich das einzige Inselresort in Indonesien, das Trinkwasser aus der Leitung hat. Eine eigene Meerwasserentsalzungsanlage sorgt für die Frischwasserversorgung auf Topniveau.
Und weil es zu aktuellen Herausforderungen in Indonesien passt…
Und weil es zu aktuellen Herausforderungen in Indonesien passt… Ordnungsgemäße Mülltrennung wird auf Tomia und Wakatobi großgeschrieben. Und die gemeinsamen Bemühungen scheinen zu fruchten. Überall finden sich große Mülltonnen, am Privatflughafen des Wakatobi Resorts ebenso wie in den Dörfern der Inseln. Am Airport sind sie weiß gestrichen, andernorts säumen blitzblaue Tonnen die Wege der Dörfer. Gemeinsam mit den Einheimischen versuchen die Resort-Leute in den Griff zu bekommen, was andernorts auf vielen indonesischen Inseln ein riesen Problem ist: Die Entsorgung des Plastikmülls. Siehe mehr dazu: Indonesien und Müll auf www.welten-erweisende.at oder den Artikel von Barbara Nickl und Melissa Schumacher unter www.indojunkie.com/Nachhaltigkeit